Mein Name ist Sandra, geboren 1976 in Neunkirchen NÖ, meine Kindheit habe ich oft bei meiner Oma verbracht, die immer strickte und häkelte, wenn es die Zeit zuließ. So kam es, dass mit 7 Jahren mein erster Pullover von der Nadel hüpfte.
Allerdings sehe ich auch noch meinen allerersten Schal vor Augen, wo ich weinte, weil ich die Maschen auf der Nadel nicht weiterschieben konnte. Damals entschied ich allerdings nie wieder etwas zu stricken! Aber es kam alles anders…
In der Schule strickte ich die fantastischsten Objekte, welche sogar ausgestellt wurden und ich oftmals nachfragen musste, wann ich denn meinen Pullover wieder bekäme. Als ungeduldiges Kind, dass ihren tollen Mohairpullover tragen wollte, war ich so stolz als ich ihn in Händen hielt, bis ihn meine Mama in die Waschmaschine packte… dann passte er meiner Puppe und war gefilzt – ein Drama war das damals für mich, aber ich habe weitergemacht, neue Wolle… neuer Pulli…
Was ich bis zu meinem 25. Lebensjahr allerdings nicht konnte war: Socken stricken
Ja wirklich, als meine Tochter zur Welt kam, war ich bei einem Sockenstrickkurs um auch diese Kunst zu erlernen, meine Leidenschaft ist es allerdings nie geworden, obwohl selbstgestrickte Socken besonders im Winter ein Traum sind.
So stricke ich mit Vorliebe die kompliziertesten Muster, die schwierigsten Oberteile und erfreue mich mit jeder Masche mehr ein Stück voranzukommen, bis sich das Gesamtwerk sehen lassen kann. Solange es nur keine Socken sind!
Ein geht nicht gibts nicht, auch wenn es oft etwas dauert bis es richtig sitzt, manchmal auch geribbelt wird, und oft auch mehrmals geribbelt wird, es wird so lange gebastelt, bis es passt!
Mittlerweile verbirgt sich hinter jeder gestrickten oder gehäkelten Masche ein kleiner Zauber, der sich durch das Strickstück zieht und jedes einzelne Stück, selbst wenn ich es doppelt und dreifach arbeiten würde, erzählt seine eigene magische Geschichte!
Gemerkt hatte ich das 2005, als ich einen Pullover in Wickeloptik strickte und erkannte, dass diese Kreuzung meine eigene Weggabelung war. Es war schon faszinierend, was man aus einem einfach gestrickten Pulli so erfahren durfte, danach kam nämlich die Entscheidung und auch die Scheidung 🙂 – Zufall?
Heute weiss ich, dass ich nie genau sagen kann, wie lange ein Werk dauert, es kann in 1 Woche fertig sein, aber auch genauso gut 1 Jahr dauern. Die Werke entwickeln eine eigene Dynamik, welche sich mit Liebe und Leidenschaft füllen und zur rechten Zeit gearbeitet werden.